Auszug aus: Das Erbe der Mary Bruno
Es war der heißeste Sommer seit Langem und es war meine aufregendste Zeit des Jahres.
Wir lebten im Berliner Orient, in Kreuzberg und dachten nicht daran Klein-Istanbul zu verlassen. Unser zu Hause fing am Maibachufer an und endete am Gleisdreieck im Rosenduftgarten . Die unglaubliche Vielfalt dort, die war das, was wir brauchten.
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Am Donnerstag war der Himmel voller dunkelgrauer Regenwolken, also genau richtig für einen Nachbarschaftsschwatz. Meine Nachbarin Susanne hatte mich zum Kaffee eingeladen und wollte mich unbedingt mit ihrer Freundin Mary Bruno bekannt machen.
An diesem Nachmittag gab es viel zu quasseln. Doch das Highlight war, dass Susannes Freundin »Molly« (Kosename) über Nacht reich geworden war. Ihre Tante Metha, sechsundachtzigjährig, verstarb vor einer Woche. „Die Arme“ zu sagen, das wäre unpassend gewesen, denn Tante Metha hatte ihrer Nichte Molly ein Vermögen hinterlassen. Am Rande von Berlin, in Busendorf, hatte sie eine Villa mit großem Garten und eine Agentur geerbt.
Tante Metha hatte nie von ihrer Agentur erzählt und deshalb wusste Molly nicht, um was für eine Agentur es sich handelte.
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