Das Erbe der Mary Bruno

IMG_1500849052631Auszug aus: Das Erbe der Mary Bruno

Es war der heißeste Sommer seit Langem und es war meine aufregendste Zeit des Jahres.

Wir lebten im Berliner Orient, in Kreuzberg und dachten nicht daran Klein-Istanbul zu verlassen. Unser zu Hause fing am Maibachufer an und endete am Gleisdreieck im Rosenduftgarten . Die unglaubliche Vielfalt dort, die war das, was wir brauchten.

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Am Donnerstag war der Himmel voller dunkelgrauer Regenwolken, also genau richtig für einen Nachbarschaftsschwatz. Meine Nachbarin Susanne hatte mich zum Kaffee eingeladen und wollte mich unbedingt mit ihrer Freundin Mary Bruno bekannt machen.

An diesem Nachmittag gab es viel zu quasseln. Doch das High­light war, dass Susannes Freundin »Molly« (Kosename) über Nacht reich geworden war. Ihre Tante Metha, sechsundachtzigjährig, verstarb vor einer Woche. „Die Arme“ zu sagen, das wäre unpassend gewesen, denn Tante Metha hatte ihrer Nichte Molly ein Vermögen hinterlassen. Am Rande von Berlin, in Busendorf, hatte sie eine Villa mit großem Garten und eine Agentur geerbt.

Tante Metha hatte nie von ihrer Agentur erzählt und deshalb wusste Molly nicht, um was für eine Agentur es sich handelte.

Novemberwetter, zwei Grad Plus und Regen. Kein aber, denn bei schlechtem Wetter werde ich nicht abgelenkt, ab heute wird`s wieder ernst!

Mein Debütroman, wie lange soll er noch brauchen? Hin- und hergerissen bin ich, –––ich liebe dieses Verweilen.

Er wächst spärlich, meine ich.

»Gut … «, beruhigt er mich, » … dafür werde ich spannend!«

O man, ich freue mich auf dich!

 

Verse und Reime

Geschichten erzählen – Geschichten erleben.

Geschichten, Verse und Reime schreiben, –––versinken ins Spiel.

Leben Emotionen – Handeln – Wissen – Illusionen – Erfahrungen, alles das, machen Geschichten aus.

 

 

 

 

Winterschwäne20161203_122043

Weiß wie Schnee zieht ein Schwanenpaar bei Wind

und Wetter durch kalte, heimische Gewässer.

Das weiße Paar zieht sanft eisige Bahnen und sucht geduldig nach Futter.

Ich bleibe am Ufer stehen und denke versonnen, ein stolzer Schwan möchte ich nicht sein, aber irgendwie –––beneidenswert!

Christine Kalkowsky

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